Die Entstehung dieses Motivs
… wurde ausgelöst durch eine Textpassage aus dem Buch „Liebe – Urquelle des Kosmos“
von Hans-Peter Dürr und Raimon Panikkar. Sie diente mir als Anregung zu meinem Motiv
„Unsterblichkeit“.
Ein Gespräch über Naturwissenschaft und Religion
Seite 70: …„Gibt es ein Leben nach dem Tode?“ Also die Frage nach der Unsterblichkeit.
Aus meiner naturwissenschaftlichen Sicht ist die Antwort: „Ja!“, aber in dem Sinne von
Advaita, dass die Bindung, die Liebe, im Grunde zeitlos ist: Leben ist fortwirkend, fortwährend.
Gleichnis: Ich, das wahrnehmende Ich, bin wie eine Welle im Meer, die weiße Schaumkrone
an der Oberfläche des Meeres unterscheidet mich, wegen ihrer relativ abgrenzbaren Kontur,
von anderen Schaumkronen, sie trägt meinen Namen. Die Welle sinkt zurück ins Meer, der
Schaum verteilt sich, steigt wieder neu empor mit Schaumblasen von rundherum. Ich sterbe
und ein neues Ich entsteht. Dasselbe unauftrennbare Wasser, aber mit einer anderen Oberfläche,
anderem Schaum, mit anderem Namen, einer anderen manifesten Identität. Wie viel rette ich
von dem, was ich Ich nenne, über den Tod hinweg? Ich würde sagen: Nichts von dem, was ich
mir alleine zuordnen kann. Das kleine Ich, das Oberflächlichste, der versammelte Schaum, stirbt,
nicht jedoch die Mehrzahl der Schaumblasen, und wesentlicher: Das große Ich, das Wasser,
je tiefer umso mehr, ist unsterblich. …
(Advaita bedeutet, dass alles Wissen in der Erfahrung des unteilbaren Eins-Sein von Geist
und Materie seinen Abschluß findet.)